Kirchen zeigen Verbundenheit
01.07.2008, Schwarzwälder Bote

Solidaritätsmarsch führt von Burladingen und Hechingen nach Jungingen

Auf Schusters Rappen durch das Killertal: Ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Hochwasserkatastrophe setzten am Sonntag die Kirchengemeinden.

Ein Zeichen der Solidarität setzten die Kirchengemeinden mit ihrem Solidaritätsmarsch und dem Gottesdienst in der Junginger Wallfahrtskirche. Fotos: Schwager

Jungingen ¦¦ Von Karl Schwager
Rund 150 Pilger aus Burladingen und Hechingen schnürten die Wanderschuhe. Die beiden Gruppen machten sich am Sonntagnachmittag trotz hoher Temperaturen im grellen Sonnenlicht auf den Weg zur Junginger Wallfahrtskirche St. Silvester.

Auf dem Weg: Detlef Kissner und die Hechinger Pilger.

In St. Luzen brach die größere der beiden Gruppen auf. Ihr Weg führte abseits der Bundesstraße über Wiesen, Wald- und Feldwege, zum Teil die Bahngleise entlang das Killertal hinauf in das acht Kilometer entfernte Jungingen. Etwas länger als geplant waren sie unterwegs, der Hitze wegen wurde mehrmals gerastet.

Die Idee zu dieser »Unternehmung in Wanderstiefeln« sei in einer Sitzung der Dekanatsleitung aufgekommen, erklärte der Leiter des Bildungshauses St. Luzen, Detlef Kissner. Er marschierte in der Hechinger Gruppe mit, ebenso Dekan Gerhard Hauk. Man habe mehr tun wollen, als Kollekten in den Gottesdiensten zu sammeln, und die Betroffenen der Flut nicht nur finanziell unterstützen«, sagte Kissner am Ziel, wo die Hechinger eine halbe Stunde nach der Burladinger Pilgerschar um Pfarrer Konrad Bueb eintrafen.

Deren Route war deutlich schattiger. Sie führte auf Waldwegen bis Killer, wo sich weitere Pilger der Gruppe anschlossen. Auch die beiden Bürgermeister-Stellvertreter aus Jungingen und Burladingen, Gustolf Kohler und Joachim Dietrich, wanderten mit. In Jungingen war der ökumenische Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Höhepunkt und Abschluss des Solidaritätsmarsches. Stimmungsvoll umrahmt von getragenen vierstimmigen Gesängen des Schiedsrichterchors Zollernalb, wurde der Gottesdienst von Pfarrer Bueb, Dekan Hauk und den evangelischen Geistlichen Herbert Würth und Dorothee Kommer zelebriert. Sie erinnerten daran, dass die Katastrophe noch lange nachwirke: »Viele der Betroffenen sind traumatisiert und haben Angst, dass es erneut zur Katastrophe kommt«, sagte Pfarrer Würth. Er würdigte die große Solidarität, die nach dem 2. Juni überall zu spüren war: Die Hilfsbereitschaft sei ein Mut machendes Zeichen der Verbundenheit und der gemeinsamen Anstrengungen, um aus der Not heraus zu finden.